2016 wurde Imhotep, aus dem Hause Kosmos, zum Spiel des Jahres nominiert. Allein das wäre Grund genug für uns das Spiel unter die Lupe zu nehmen. Hinzu kommen aber noch ein schönes Design und eine neue und gut durchdachte Spielmechanik.
Worum es bei Imhotep geht und ob es für uns auch ein Spiel des Jahres ist, lest ihr hier:
Setting und Spielablauf
In Imhotep verkörpert ihr einen Baumeister im alten Ägypten. Da der Pharao natürlich nur den besten Baumeister an die sagenumwobenen Pyramiden lassen will, streitet ihr euch darum, wer wohl der begnadetste Planer ist.
Im Spiel gestaltet sich das recht einfach. Versteht das nicht falsch. Ich möchte damit nur sagen: Die Regeln sind einfach zu verstehen, aber das Spiel ist trotzdem schwer zu meistern. Nun aber zurück zum Spielablauf.
Man hat vor sich einen riesigen Haufen Spielsteine in seiner Farbe. Dieser stellt den eigenen Steinbruch dar. Die Steine müssen nach und nach, zunächst zum Vorratslager und von dort zu den einzelnen Baustellen transportiert werden.
Dazu hat jeder Spieler, wenn er an der Reihe ist, eine Aktion, die er aus vier Möglichkeiten wählt. Entweder er holt sich drei Steine aus dem Steinbruch und legt sie in seinen Vorrat, er legt einen Stein aus dem Vorrat auf ein Transportschiff, er fährt ein Transportschiff zu einer Baustelle, oder er spielt eine Karte.
Vor jeder Runde des Spiels entscheiden Karten, welche Art von Transportbooten zur Verfügung stehen. Diese sind unterschiedlich groß und bieten somit eine unterschiedliche Anzahl an Plätzen für Steine. Ist die angegebene Mindestanzahl an Steinen erreicht, können die Transportboote zu den Baustellen gefahren werden. Das Besondere daran: Jede Baustelle kann pro Runde nur ein einziges Mal angefahren werden. Außerdem werden die Spielsteine in der Reihenfolge auf der Baustelle abgelegt, in der sie auf dem Boot liegen. Ein geschicktes Ablegen der Steine auf den Booten ist also Pflicht.
Wohin man ein Schiff fährt, muss ebenso wohl überlegt sein. Jeder Stein wird auf den verschiedenen Baustellen unterschiedlich gewertet. Es gibt Steine, die erst am Ende des Spiels gewertet werden, andere geben in jeder Runde Punkte und wieder andere geben dem Spieler die Möglichkeit Karten auf dem Markt zu kaufen.
Die Karten aus dem Markt bringen dem Spieler zwar keine Siegpunkte ein, bringen aber andere Vorteile mit sich, wie einen zusätzlichen Stein zu setzen etc.
Sind alle Schiffe an den Baustellen entladen, werden die abgelegten Steine entsprechend der Vorgaben der Baustellen gewertet und es startet eine neue Runde mit neuen Schiffen. Insgesamt werden sechs Runden gespielt. Wer anschließend die meisten Siegpunkte hat gewinnt.
Material
Das Material von Imhotep ist recht überschaubar, dafür aber liebevoll designed. Beim Auspacken fallen einem sofort die Beutel mit den ganzen Spielsteinen auf. Darüberhinaus sind einige Karten in recht guter Qualität enthalten. Auch die Papp-Baustellen und Papp-Boote sehen schön aus und machen einen wertigen Eindruck.
Die Anleitung des Spiels ist sehr verständlich geschrieben und übersichtlich aufgebaut. Darüberhinaus bietet Kosmos die Möglichkeit an, einen QR-Code einzuscannen, der einen zu einem Anleitungsvideo führt. Somit muss man die Anleitung nicht selber lesen, sondern kann sich das Spiel erklären lassen.
Erwähnenswert sind noch die Rückseiten der Baustellentafeln. Diese bieten eine alternative Punkteverteilung. Man kann sich somit vor jeder Partie entscheiden, welche Seite der Baustellen man verwendet. So kommt Abwechslung in die Spielrunden und kann nicht immer die selbe Strategie gespielt werden.
Fazit
Imhotep lässt sich sehr schnell erklären und ist dank überschaubarem Material fix aufgebaut und startbereit. Mit einer Spieldauer von 30-40 Minuten, kann man auch gut eine zweite Partie im Anschluss spielen oder zwischendurch an einem Spieleabend einschieben.
Trotz der eingängigen Regeln, bietet Imhotep viel taktische Tiefe. Man muss sich genau überlegen, welchen Stein man in welcher Reihenfolge auf welchem Boot platziert und zu welcher Baustelle man dieses befördert. Hier lassen sich einige Kombinationen und Strategien entwickeln. Aber Vorsicht: Auch der Gegner kann Boote versenden. Dies tut er nur zu gerne, um gegnerische Steine zu Baustellen zu schicken, bei denen sie nie hätten landen sollen. Somit liegt ein großer Reiz darin, nicht nur die eigene Strategie zu verfolgen, sondern auch die des Gegners zu zerstören
Imhotep ist ein tolles Taktik-Spiel bei dem man Köpfchen, ein Pokerface und starke Nerven braucht.
Da ich gerne auch Spiele zu zweit Spiele, habe ich auch diese Variante von Imhotep getestet. Ich muss leider sagen, dass es in Minimalbesetzung leider nicht so viel Spaß macht, wie zu viert. Das liegt vor allem daran, dass man sofort die Strategie des Gegenübers vernichte kann, da man ja immer abwechselnd dran ist. Dies führte oft dazu, dass ein Spieler einen Stein auf ein Boot gesetzt hat und der Gegner dieses zu einer unbrauchbaren Baustelle gefahren hat.
Nichtsdestotrotz können wir Imhotep gehässigen Pyramdidenbauern mit strategischem Denken sehr empfehlen, vorausgesetzt sie finden noch drei Freunde, die mitspielen.
Infos zum Spiel vom Kosmos Verlag:
- Nominiert für die Auszeichnung „Spiel des Jahres 2016“.
- Ausgezeichnet mit „Deutscher Spielepreis 2016“ Platz 8 in der Kategorie „Familien- und Erwachsenenspiel“.
- Einfache Regeln, aber viel Spieltiefe.
- Strategiespiel mit viel Interaktion.